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Nie mehr Fliegen

Isse Waanssinn

Erfahrungsbericht siehe unten...


Ja gut, zu jeder großen WOMO-Türe gehört auch ein Mückenabwehrsystem. Ich habe es da relativ einfach, mich beißt nur sehr selten ein Mückenvieh. Aber die schottischen Midges haben bei mir auch kein Erbarmen. So soll es dann so eine Mückentür sein, bei uns eine Dometic Fly Tec.
Es sind ja nun nicht viele Teile, die da im Paket ankommen. So sollte der Einbau nicht kompliziert sein. Auch die Anleitung ist sehr überschaubar. Na dann, ran ans Werk.
Was sich einfach liest ist allerdings alles andere als trivial, denn alle Teile sind weit von der Eigenschaft „handlich“ entfernt, besonders dann, wenn sie zusammengebaut werden. Filigrane Verbindungen tun ihr Möglichstes, um alles in einem sehr labilen Zustand zu halten. Alleine ist man total aufgeschmissen.
 
(Die Bezeichnungen "rechts" und "links" hier in der Beschreibung beziehen sich auf den Blick von außen auf die Schiebetüre)


Beispiel: in die Bodenschiene ist der linke Träger des Schiebevorhangs lediglich eingesteckt, der Vorhang selbst ist zu diesem Zeitpunkt schon eingeschoben. Da hält nichts von alleine. Der Vorhang selber ist nicht und kann auch nicht wirklich gebündelt werden, er schlabbert während der ganzen Bauphase rum.
Die obere Führung ist mittels einer (1) Schraube befestigt. Die Kinetik sorgt dafür, dass eine derartige Verbindung ohne weitere Anpassungen nicht wirklich fest hält, ein rechter Winkel so nicht kurzfristig haltbar herstellbar ist. Was beim Zusammenbau am Boden nicht auffällt ist, dass die beiden äußeren Enden (rechts) der „Konstruktion“ unterschiedlich lang sind. Nach meinem Verständnis sollten sie aber gleich sein, da an beiden Enden die Anschlagspunkte der Seilspanner liegen. Wie soll da ein vernünftiger Vorhangabschluss realisiert werden? Die Einbauanleitung gibt da keine Hilfestellung.

 

Beim ersten provisorischen Einsetzen des Wackelrahmens wird erkennbar, dass das obere Alu-Profil angepasst werden muss. Von außen kann man allerdings nicht erkennen wie und wo Material zu entfernen ist, da liegt die Gummidichtung der Türöffnung vor. Es ist also ein mühsames Herantasten an den brauchbaren Zustand. Immer wieder Rahmen raus, Rahmen rein. Schieben, drücken und noch mal von vorn. Absolute Vorsicht bei der Anpassung der äußeren Spitze: einmal zu viel flexen oder sägen und die Fadenumlenkung ist kaputt, dann muss ein neues Profil her!
Sieht die Anpassung brauchbar aus kann das Profil angeschraubt werden, da hier nix mehr zu bewegen ist. Dazu werden ein mind. 6cm langer Metallbohrer und entsprechend lange Schrauben benötigt. Befestigungsschrauben liegen dem Bausatz übrigens nicht bei.
Nun kommen wir zum Aha-Erlebnis. Es wird oben nun das Vorhangmodul eingefädelt und am Bohrloch rechtwinkelig ausgerichtet. Der rechte Winkel ist auch am unteren Einstiegsprofil nötig. Befinden sich das obere und untere Profil nicht parallel zueinander, klemmt das ganze System. Man kann es prüfen, indem man vorsichtig (!) einmal den Mückenvorhang ein wenig schließt. Unten liegt nun das Einstiegsblech, in das das Vorhangmodul mit der linken Seite eingesteckt ist, nachdem der Schiebeteil des Vorhangs vorab ins Profil von rechts eingeführt wurde. Hört sich komplizierter an als es ist. Im Endeffekt gleitet das Schiebeteil auf der unteren Schiene, oben liegt es nur im Profil, damit es nicht rausfällt. In der Mitte baumelt das Mückennetz.

Die Verschraubung des Einstiegprofils sollte von links nach rechts erfolgen, da dann die erste Schraube das Profil in die endgültige Position zieht.
Sind alle Schrauben drin kann man nun einmal den Vorhang ganz schließen um die grundsätzlich Funktion zu testen. Dabei wird man feststellen, dass der ganze Vorhang noch stark rumschlabbert. Und dass die Endpunkte auf der rechten Seite nicht übereinander liegen. Sollen sie das nicht? Auf der Bodenschiene liegt der Endpunkt einige Zentimeter vor Erreichung des Einstiegs.
Wie kann da ein senkrechter und gerader Anschlag für die Bürstenabdichtung funktionieren? Muss da ein 10cm starkes Wandprofil gebastelt werden welches die Eingang wieder schmaler macht? Auch hier schweigt die Einbauanleitung.
Ich habe mir erlaubt die Bohrung oben links zu versetzen, damit die Bodenschiene weiter nach rechts kommt. Zumindest wird der Anschlag nun etwas schmaler ausfallen.
Hardwareseitig fehlt noch der Abschluss an der linken Seite zum Fahrzeug, welcher genietet werden soll. Es handelt sich hierbei um einen dünnen Kunststoffstreifen, der dem Innenraum angepasst werden soll. Mich befriedigt dieser Abschluss nicht wirklich. Im Moment ist er montiert, aber schön ist irgendwie anders. Wer sich übrigens versägt darf für 72,- € ein neues Plastikteil bestellen.

Fertig? Nee.

Es fehlt ja noch die Verspannung der Führungsfäden. Dieses Kapitel wird in der Anleitung mit nur einem Satz bedacht, dabei wird hier über Funktion oder Nichtfunktion entschieden. Dies ist ein großes Manko der Anleitung, denn was bedeutet schon „spannen“? Dürfen die Fäden nicht durchhängen oder muss beim Zupfen der Kammerton „A“ erklingen? Hier wird der Käufer wieder schlicht allein gelassen. Hilfreich wäre dann auch, wenn man über den Fadenlauf innerhalb des Vorhangs etwas wüsste. Dieser offenbarte sich uns nicht.
Die Anleitung besagt, dass die Spannschrauben vor der Endmontage eingesetzt werden sollen. Wir haben zwar die Schrauben eingesetzt, aber nicht die Fäden, weil uns deren Geschlabber gestört hat und wir Schäden an den Fäden befürchteten. Allerdings erwies sich das spätere Einfädeln als sehr nervenaufreibend.
Was ist nun die richtige Spannung? Unser Empfinden: stramm gespannt läuft das Öffnen und Schließen nicht gut. Lose flattert der Vorhang und hängt durch. Irgendwo dazwischen pendelt es sich dann ein. Beim Schrauben an den Einstellschrauben sollte man extrem aufpassen, dass diese nicht rausfallen. Diese winzigen Teile findet man kaum wieder und das Einsetzen an den Endpunkten im montierten Zustand ist alles andere als gut zu bewerkstelligen. Meine Kommentare bei 40° Garageninnentemperatur wiederhole ich nicht, es würde vermutlich die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften aktiv werden. 
Sollte doch mal eine Neubestellung nötig sein:  22,- € sind fällig.

Fazit: Die Montage ist alles andere als simpel. Warum es im WWW nicht ein einziges Video über den Einbau gibt? Merkwürdig. (Zumindest habe ich keines gefunden.)
Die Einbauanleitung ist mehr als rudimentär und hinterlässt an manchen Stellen mehr Fragen als dass sie hilft.
Der Mückenvorhang hängt mehr oder weniger an den Spannfäden. Unten liegt er einfach auf der Schiene auf. Es ist zu befürchten, dass er bei nur wenig Luftbewegung oben und unten herausrutscht und somit keine Funktion hat. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist wage ich mal zu bezweifeln, nach dem ersten Ausflug weiß man mehr.

Erfahrung nach 3 Wochen:

 

DAS DING KLAPPERT UND RAPPELT BEI DER FAHRT WIE BLÖDE!!!
Schuld ist das Spiel in der oberen Halterung. Ein eingeklemmter Topflappen schafft Linderung, aber das kann ja wohl nicht Sinn der Sache sein.
Siehe dazu im Kapitel "Feintuning"

Dann eine der Hiobsbotschaften:
"Hilfe, ich komm nicht mehr raus!"

 

Der Fliegenapparat war zugezogen und ließ sich von innen nicht mehr öffnen. Das ganze Konstrukt war in sich verklemmt.
Mit Vorsicht ließ sich auch von außen nicht wirklich was machen, und so musste doch Kraft angewendet werden. Nach dem der Vorhang soweit offen war, dass man wenigstens wieder ein- und aussteigen konnte, bot sich ein ziemlich zerrupfter Anblick.

Es war nichts defekt, kein Faden gerissen, allerdings sind auf der beweglichen Seite des Rollos die Führungslöcher der Fäden nach oben verschoben, sodass sich eine "gleitende" Bewegung nicht mehr handhaben lässt. Was dazu geführt hat und wie die Löcher wieder gerichtet werden können? Keine Ahnung.

Mein Fazit (evtl. noch zu spontan):
das Ding ist Schrott!

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