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Wiesenkutter Gas

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Wenn der Gasmann klingelt...

Erfahrungsbericht siehe unten...

Gas ist ein heikles Thema. Ist es doch von seiner Bestimmung her extrem brennbar und explosiv.
Um so mehr hätte ich erwartet, dass es ausreichend Informationen im WWW gibt, die sich im Bereich Camping/Wohnmobil/Caravan damit beschäftigen. Die Ergebnisse meiner Exkursionen durch die Untiefen kann man an anderer Stelle nachlesen.
 
ACHTUNG: Es bleibt hier nochmals darauf hinzuweisen, sich helfen lassen ist nicht schlimm und hat nichts mit Ausbauerehre zu tun. Wenn etwas unklar ist, wird es beim Gas extrem gefährlich. Also lieber nix machen, als nur minimal falsch machen (fast so wie bei der FDP).


Grundsätzlich ist die Verlegung einer Gasleitung und der Anschluss von Verbrauchern nicht sonderlich schwierig. Die Komponenten der Schraubverbindungen sind qualitiv - zumindest bei Markenware - ausgezeichnet.

 

Meine Gasanlage ist in diesem Fahrzeug extrem klein geraten. Nur ein Verbraucher, das ist überschaubar. Da die Gasflasche auf der selben Seite wie der Verbraucher (Kocher) liegt, ist auch die Gasleitung kurz. Dafür reicht ein Leitungsquerschnitt von 8mm.


Frischluft für die Gasflasche

Der erste zu überdenkende Punkt ist der Gaskasten.
Wo soll er hin, oder anders gefragt: wo ist der Platz, um die Zwangsbe/entlüftung zu platzieren. Die Größe ist mit 100 cm² vorgegeben, sie kann durch den Boden oder auch an der Seitenwand erfolgen. Für beide Varianten bietet der Handel in der Größe passende Bodendurchführungen bzw. Kiemenbleche an. Im Boxer/Ducato/Jumper hätte eine Seitenlüftung ein Bodenpodest erfordert, um die Seitenschweller zu überbrücken. Also habe den Bodenlüfter gewählt. Auch das Bodenblech kann mit dem Knabber einfach zugeschnitten werden. Ob ich dies noch einmal so machen würde? Ich glaube nicht. Die Öffnung im Boden ist nicht da Problem, eher Zugriffsmöglichkeit auf die Gasflasche. Eine Serviceklappe von Außen ist da sicher einfacher zu bewerkstelligen. Es kommt halt auf die Beschaffenheit der Außenwand an (Sicken, Knicke, Streben ect. im Blech).

Der Zugriff auf den Kasten sollte auch möglich sein, ohne gleich ganze Schränke demontieren zu müssen. Und die Flasche muss gesichert sein. Alle Fugen ect. müssen abgedichtet werden, auch die Leitungsdurchführung. Im Gaskasten ist keinerlei elektr. Verbraucher erlaubt. Der Gasflaschenhalter sollte gut verschraubt sein und problemlos zu bedienen sein.

Die Pulle im Schrank - und doch keine Hausbar. Noch ohne Flaschenhalterung

Vom Gaskasten geht es an der Wand lang am Kühlschrank vorbei bis in den Küchenblock. Eigentlich wäre es jetzt einfach den Kocher anzuklemmen. Leider hat die Abnahme vorher noch den Einbau eines Leitungsunterbrechers (Knebelverschluss) vorgeschrieben. So ein Leitungunterbrecher ist für jeden Verbraucher einzubauen. Leider ist dieser auch nicht durch einen Gasfernschalter zu ersetzen. Warum bleibt das Geheimnis der Abnahmeverantwortlichen. Der Satz "Was ist bei Stromausfall?" zeugt von keinerlei Fachkenntnis. Denn: bei Stromausfall schließt sich der Fernschalter, ganz automatisch. Wird statt einer Stahlleitung eine Kupferleitung genutzt, ist bei den Verschraubungen der Einsatz von Einsteckhülsen vorgeschrieben. Die Kupferleitung ist für den Selbstausbau natürlich leichter zu verlegen, da leichter zu biegen. Aber Obacht, ohne Hilfsmittel kleinere Radien zu erstellen geht auch nicht. Eine Biegefeder hilft.

Der extra Not-AUS vor dem Verbraucher

Beim Zusammenschrauben wird ein Schneidring am Ende der Leitung massiv in z. B. den Absperrhahn gedrückt. Die kleinen Röhrchen der Einsteckhülsen sollen das zu enge Zerquetschen des weichen Kupfers beim Leitungszusammenbau verhindern. Bei Kupferleitungen sind außerdem Verschraubungen in der teureren Messing-Ausführung vorgeschrieben, also keine Stahl.
Alle Verschraubungen habe ich mit Truma-Gaspaste abgedichtet. Die Leitungen müssen so befestigt werden, dass da nichts klappert oder scheuert. Für den WOMO-Bereich sind bei Neuinstallationen inzwischen nur noch die 30mbar Versionen von Verbrauchern und somit auch vom Ventil zugelassen. Der Schlauch sollte nicht älter als 10 Jahre sein, neue Schläuche haben dazu einen Anhänger mit Ablaufdatum. Sie dürfen max. 40 cm lang sein.
Beim Kauf von allen Artikeln auf die DVGW Zulassung achten.

Stellt sich die Frage Propan oder Butan.
 
Meine Erfahrung: die Nutzung von CampingGaz-Butan hat meiner Meinung nach nur einen Vorteil: die Flaschen sind (relativ) klein + leicht. Ansonsten gibt es für mich nichts, was die exorbitanten Preise rechtfertigt. Auch die immer angepriesene Überall-Verfügbarkeit konnte ich so nicht feststellen. In Deutschland muss man schon sehr suchen, um die 3kg-Gebinde zu nicht ganz abgedrehten Preisen zu bekommen. In Frankreich ist CampingGaz natürlich preiswerter, bisweilen bekommt man CG auch an Tankstellen oder im großen Marché.
 
Somit greife ich auf die Standard-Propan-Flaschen zurück. Diese gibt es in den unterschiedlichsten Flaschengrößen und -arten, von 3kg bis zur Alu-Light-Pulle. Und das nahezu überall. Hier mal ein kleiner Eindruck der für Ausbauer brauchbaren Größen:


Gasfüllung Tara Durchmesser Flaschenhöhe
3 kg 4,8 kg 20 cm 42 cm
5 kg 5,6 kg 23 cm 51 cm
11 kg 11,3 kg 30 cm 60 cm
6 kg (Alu) 3,8 kg 30 cm 39 cm
11 kg (Alu) 5,5 kg 30 cm 58 cm

Ob es auf Reisen Schwierigkeiten beim Austausch/Befüllung von Alu-Flaschen gibt kann ich nicht sagen, ich hatte noch nie eine. Tatsache ist, dass der Markt dafür wohl nicht soooo groß ist. So würde ich die wesentlich geringeren Bevorratung bei den Gas-Händlern interpretieren.

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