Der Allrounddilettant


Wiesenkutter Blecharbeiten

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Reden wir mal über... Blech

Ran an die Wand
In vielen Videos sieht man, dass oft zunächst alle Flächen mit ISO-Mat beklebt werden. Klar, das kann man so machen. Ich pers. werde allerdings je nach Bauabschnitt die Dämmung einbringen. Erstens nimmt sie während der Bauphase keinen Schaden, zweitens kann bis zum Ende der Bauabschnittsphase noch eine Leitung oder Verbindung geschaffen/verlegt werden, die nötig geworden ist. Also nicht wundern, wenn auf den Bildern nicht sofort alles in schaumstoffgrüngrau erscheint.
Dann stellt sich die Frage: was passiert mit den Hohlräumen der Verstrebungen/Träger.

Zunächst können sie sehr schön Kabel und Leerrohre aufnehmen. Ist das erledigt, kommt Gretchen mit der Frage: Luft lassen oder ausschäumen? Hier treffen auch wieder zwei Welten aufeinander. Die Einen finden Ausschäumen als das Nonplusultra, endlich alles dicht, die Anderen sehen darin die Keimzelle von Rost und Zerstörung, von möglichen (bzw. dann unmöglichen) Ausbesserungsarbeiten ganz abgesehen.
Zunächst würde ich meinen: da wo keine Luft (ausgeschäumt), da auch kein Rost. Auf der anderen Seite: die Träger/Holme sind weiterhin mit der Außenfläche verbunden und transportieren Kälte / Wärme trotz und allerdem nach innen bzw. bis hinter die Innenverkleidung. Von daher kann man sich imo das Ausschäumen sparen. Ich habe die Innenräume der Holme mit
Seilfett* großzügig eingesprüht. Dies solle den Rostfraß, sofern er denn einen Angriff plant, möglichst lange aufhalten. Bei Erwärmung der Karosse - bei der dunklen Farbe keine Seltenheit - verflüssigt sich das Fett auch wieder und sickert so auch in die letzten Ecken.

Die glatten Wände wurden zunächst mit einem satten Folienklex „AntiDrön“* grundiert und darauf wurde dann der Armaflex Iso-Schaum* geklebt. Für den Anti-Dröhn-Effekt ist es imo nicht nötig das ganze Chassis auszukleben zumal das Zeug auch recht schwer ist. Der Unterschied ist z. B. bei der Schiebetüre sofort festzustellen.
Sollte ein Rest übrig bleiben kann man damit wunderbar die Türen im Bereich der Lautsprecher dämmen. Bei der Verklebung von Armaflex ist dagegen sorgfältig darauf zu achten, dass keine Kältebrücken offen bleiben, Stoßkanten können mit einem Armaflex-Klebestreifen überklebt werden. Da, wo Leitungen „rascheln“ können, sind Dämmstoffe in die Hohlräume gepresst, bzw. mit selbstklebendem Dämmstoff fixiert. Wichtig ist immer, dass jede Beschädigung der werkseitigen Grundierung/Lackierung (Bohrungen ect.) mit Rostschutz versehen wird. Die dicken Holme werden als letzte Schicht mit der Isolier-Meterware beklebt.

Interessant sind auch die versteckten Geheimnisse hinter der Teilverkleidung der Türen. Um dieseI zu lösen sollte man entsprechende Kunststoff-Werkzeuge* nutzen. Erstens geht das Lösen der Clips damit zügig ohne sich alle Fingernägel abzubrechen und die Stöpsel können nachher wieder eingesetzt werden. In den sich offenbarenden Räumen, welche jetzt auch gedämmt werden, verbergen sich die Mechanik und Steuerung der Türöffnung und der ZV. Hier ist dann bei der Dämmung darauf zu achten, dass Seilzüge evtl. nicht „totgedämmt“ werden, will sagen, die Dämmung darf die Funktionen der Züge nicht be/verhindern. Sonst geht die Tür nicht mehr auf - oder zu.

 

Die Leitungen bedienen den Türöffner/ -schließer bei Nutzung einer ZV. Der Aufkleber informiert darüber, dass das Kabel (evtl. auch der ganze Kabelbaum) aus Casablanca, Marokko kommen).

Fahrerseite: Die Verkabelung der Nummernschildbeleuchtung wird durch einen Plastikarm zugeführt, der obere Arm dient dem Aufklappmechanismus. In der Schiebetüre sind die Kabel bzw. Seilzüge in Schaumstoff gepackt.


Der Boden ist aller Laster Anfang. Oder so.
Funktion des Bodens: eine glatte, feste Ebene für den Innenaufbau zu sein.
Wie schon an anderer Stelle erwähnt, liegt manches Problem im Detail, und das beginnt mit der Stufe zwischen Führerhaus (ich hoffe das ist jetzt nicht verwerflich) und dem Laderaum. Diese Stufe erzwingt eine Bodenanhebung, damit - bei Nutzung von Drehsitzen - die Höhenunterschiede zwischen Sitzbank und Frontsitzen im gebrauchsfähiger Dimension bleiben. Andernfalls würde die Tischplatte unterhalb des Knies auf dem Fahrersitz sein. Das passt nicht. Also muss die Sitzbank höher und der Tisch ebenso.
So liegt eine Blechschräge zwischen Laderraumbodenniveau und Aussenwand in der gleichen Höhe, wie die Stufe zur Fahrzeugfront. Das ist in sofern wichtig, da ein Einbau einer Kassettentoilette direkt an der Aussenwand zu geschehen hat, somit Oberhalt dieser Schräge. Damit erklärt sich nun für mich, warum viele WOMOs einen durchgehenden angehobenen Boden im Wohnteil haben.
Dies geht natürlich zu Lasten der Stehhöhe. In meine Garage passte nur ein H2-Modell, ein H3-Modell wäre - zumindest aus diesen Gesichtspunkten - unproblematischer gewesen. Es muss also auch unter dem „Topf“ das Niveau angehoben werden.
Wer den Einbau einer Fliegentüre plant sollte sich vorab mit deren Einbaumaßen beschäftigen, sie mögen keine geänderten Höhen. Dort ist individuelle Anpassung nötig und besser von vorn herein zu berücksichtigen.

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