Der Allrounddilettant


ADV 350 auf CATE Heckträger

Eine ziemlich gute Freundschaft,
     ADV & Cate

Der erste Sommerurlaub mit dem/der ADV am Heck ist vorbei. Und wie war es so?


Gut war´s, keine Frage. Wenn auch im ersten Moment - wie soll man es sagen – etwas anders.
 
Nein, damit ist nicht die Art der Fortbewegung vor Ort gemeint, die ist natürlich anders, der Radius der möglichen Ziele erweitert sich ohne dass das WOMO bewegt werden muss. Das war ja auch das Ziel.


Was ist jetzt anders?


Das WOMO muss etwas anders gepackt werden. Wenn man nicht bei jeder Übernachtung den Heckträger leeren möchte – was mit einem Roller schon aufwändiger ist als mit einem Fahrrad – sind die Hecktüren verschlossen, alles was ausschließlich von dort zu erreichen ist, ist es eben nicht mehr.


Auch das Auf- und Abladen des Rollers und dessen Verzurrung ist was anderes. Da wird nichts mehr heruntergehoben, jetzt braucht es eine Rampe (auch die muss tourenfest verstaut werden.)


Nicht zuletzt ist das Fahren in Kurven anders, 160kg am Heck würden schon gerne etwas anders als das Fahrzeug. Es schiebt und drückt, aber daran gewöhnt man sich und passt sich an. Da unser Mobil mit Luftfedern am Heck ausgerüstet iist, kann die zusätzliche Last mit etwas mehr Luftdruck ausgeglichen werden.


Interessant ist das Be- bzw. Entladen und die Möglichkeiten der Befestigung.


Vorausgesetzt, dass die zulässigen Gewichte nicht überschritten sind!


Wir unterscheiden die Auffahrrampe und die Standschiene. Beide sehen gleich aus und sind auch gleich lang. Die Verbindung beider Teile übernehmen die zwei mitgelieferten Metallstücke. Eine Seite ist mit Kunststoffschraubknebeln versehen, die sich schnell und einfach bedienen lassen (sollen), die andere Seite – ich habe sie an der Rampe montiert – werden mit Inbusschrauben fixiert. Diese benötigen einen entsprechenden Schlüssel und bleiben – so wohl der Grundgedanke – fest mit der Rampe verbunden. Der vorgegebene Winkel der mitgelieferten beiden Verbindungen funktioniert nur bei waagerechtem und ebenem Untergrund. Das ist ein echtes Manko, denn wo ist es ausserhalb des Garagenhofes so Großflächig in Waage. Steht die Rampe an Auffahrt etwas über dem Boden hoch, kann es noch funktionieren, ist die Auffahrtneigung zu gering, passen die beiden Verbindungswinkel nicht mehr in die Rampe bzw. Schiene.
 
Es empfiehlt sich für beide Möglichkeiten extra Verbindungswinkel zu machen.
 
Die Kunststoffschraubgriffe waren nach dem ersten Beladungstest schon verbeult, nach nun mehrmaligem Be- und Entladen ist ein Teil krumm und nicht mehr zu gebrauchen. Es scheint, dass die Reifendicke der ADV hier eine Rolle spielt. Hier werden jetzt auch Inbusschrauben eingesetzt.


160 kg die Rampe alleine hoch schieben, dabei noch auf Radstand und Seitenneigung achten…
Das geht gar nicht. Ich habe es ganz schnell abgebrochen.
 
Mit Motorkraft geht es gut, man muss sich nur vorher einmal mit dem „Schub“ vertraut machen. Das Handling an sich ist einfacher als beim klassischen Motorrad, da die Komponente „Kupplung“ wegfällt.

Sind beide Räder oben noch sachte bis in den U-Bügel vorrollen – fertig. Naja, nicht ganz.


Der Bügel ist keine Standwippe und hält den Roller jetzt nicht wirklich in der Senkrechten.

Man kann den Roller jetzt vorsichtig (!) Richtung Fahrzeug ablegen, sofern man dort kein Fenster hat. Eine Standwippe wäre toll, aber 1. sind sie schwer und 2. auf dieser Art von Standschiene für mich nicht zu verbauen. Den U-Bügel gibt es direkt von CATE. Oder man macht ihn selbst. Fremdfabrikate zumindest die, die ich gesehen/gemessen habe, passen an irgendeiner Stelle nicht. Wer ihn selbst macht kann die Rundung um den (dicken) Reifen zumindest ganz gut anpassen.





Alle nun nötigen Verzurrbänder können schon vorab weitestgehend vorbereitet werden, sodass unverzüglich mit dem Anschnallen begonnen werden kann. Dies ist in sofern vorteilhaft, da sich in dieser Phase immer etwas Stess aufbaut und es besser ist einen schon positionierten Spanngurt zu greifen, als diesen erst unter der Verkleidung in eine Schlaufe einzufädeln. Bis dahin ist eine helfende Hand, die die Handbremse festhält und den Roller dezent gegen Kippen abstützt, hilfreich.


Trotzdem sollte man sich nicht zu viel Zeit lassen. Aus diesem Grunde habe ich jeweils eine Schraube der oberen Türscharniere mit Augenschrauben ausgetauscht. Der daran vorn vorab eingefädelte Gurt kann jetzt schnellstmöglich den Lenker festhalten, sodass ein herabfallen nach hinten nicht mehr möglich ist. Jetzt kann man sich in Ruhe um den Rest kümmern.


Der Rahmen des CATE-Trägers ist in seinen Ausmaßen nicht gerade üppig, sodass eine solide Abspannung zu den Seiten nicht wie sonst üblich stattfinden kann. Die Winkel einer optimalen Gurtführungen passen schlicht nicht wirklich zur Größe des Rahmens. Vorn habe ich Zurrschlaufen oberhalb der Gabelbrücke angebracht und vorab schon das Band zur seitlichen Befestigung eingefädelt. Die Gurte hängen während der Auffahrt des Rollers über den Lenker, da passiert nichts. Hinten werden Schlaufen an den Haltegriffen befestigt. Da die Zurrgurte somit nicht über das lackierte (?) Metall der Griffe sondern durch die Schlaufen gezogen werden, gibt es auch keine Beschädigungen der Metalloberfläche durch die Gurte. Mit diesen vier Gurten lässt sich der Roller trotzdem stramm und nahezu bewegungsfrei festschnallen. Hinten kann der Gurt auf dem Luftfilterkasten aufliegen, auf der Auspuffseite geht die Gurtführung über die Verschraubung zwischen Träger und Fahrzeug. Somit bleibt der Auspuff unberührt. Die beiden „Strapse“ der Augenschrauben (auf dem Foto blau) werden jetzt locker (relativ) um Lenker und Heckgriff geführt. Sie dienen jetzt nur noch als Notfallsicherung, damit nix mehr hinter dem Bus unbemerkt „verschwinden“ kann. Als Pondon zum U-Bügel vorn habe ich noch ein kleines Stück Aluprofil quer vor/hinter das Hinterrad geschraubt, jetzt kann auch in Kurven kein ADV-Pferdchen zur Seite flüchten.


DAS ALLES SOLLTE MAN VORAB MEHR ALS EINMAL GEPROBT HABEN!


Bleibt noch die Frage: wohin mit der Rampe.
Ich habe die Standschiene so ausgerichtet, dass die Rampe direkt neben die Standschiene gelegt werden kann und trotzdem nicht die Verzurrbänder des Rollers behindern. Hier wird auch sie entsprechend gesichert.



ALTERNATIVE Verzurrung


Alternativ zur Verzurrung über die Gabelbrücke könnte eine Verzurrung auch über Gurtschlaufen und den Lenker erfolgen. Vom Handling her wäre es einfacher gewesen. Ich habe das mal vorab ausprobiert. Warum habe ich mich anders entschieden?

Die Gurtschlaufen, die ich im Bestand hatte, waren zu lang. Der noch übrige Platz hätte nicht wirklich zur absoluten Restabspannung der Front gereicht.

Eine einfache Auflage über den Lenkkopf wäre mit einer dieser Gurtschlaufen auch möglich gewesen, hätte aber genauso Gefummel gegeben wie eine Abspannung an der Gabelbrücke.

Auf einem Anhänger mit besser passenden Schlaufen wäre es noch einen einen Versuch wert, da der Lenker die Kräfte wohl aufnehmen könnte.



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