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Erst mal etwas Theorie...


Mit den Fenstern und Dachluken ist es nun im Hellen besser arbeiten.
„Wasser“ ist aktuell das Thema, da die Leitungen gut aber unsichtbar verlegt werden sollen. Abwasser ist in diesem Fall das „Grauwasser“, das wirkliche „Blackwater“ aus der Toilette wird samt Treibgut in den Cassetten der Topfhersteller abtransportiert.

Quellen des Grauwassers sind die Spüle und das Bad. Im Gegensatz zum Trinkwasser wird das Gauwasser nicht per Pumpe(n) bewegt, es fließt bei uns, schlicht der Schwerkraft folgend, nach unten. Von daher liegen die Grauwassertanks gerne außenbords unter dem Fahrzeugboden.
Das hat Vor- und Nachteile. Vorteil: es stinkt nix im Wohnbereich. Nachteil: der Tank sollte aus Gewichtsgründen mittig und zwischen den Achsen angebracht sein. Obwohl es Tanks in vielen Formen und Größen gibt ist es nicht immer leicht, einen passenden Tank zu finden. Der Fahrzeugboden ist von unten ja auch nicht leer. Div. Leitungen (Strom, Bremsleitungen und Handbremsseile oder Teile des Auspuffs) oder Anbauten wie Heckträger für Moped nehmen keine Rücksicht auf Tankmontagen. Auch hier haben Wintercamper technischen Zusatzbedarf: Leitungen und Tank sollten frostfest sein und ggf. über eine Heizung verfügen.
Hat man endlich einen Tank passend zur Leerstelle am Unterboden gefunden und ist der Tank nun befestigt stellt man evtl. fest, dass es nun unmöglich ist Wasserstandsensoren zu montieren, die Revisionsöffnung nur schlecht bis gar nicht zu benutzen sein wird, die Anschlüsse der Zuläufe höher in den Innenraum ragen als der Zwischenboden hoch ist und der Ablauf nur mit vollflächigem Bodenkontakt an der Sickergrube zu sehen geschweige zu öffnen ist. Dumm gelaufen. Also lieber vorher mal nachschauen.

Der Frischwassertank macht da – so könnte man glauben – weniger Probleme. Er liegt meist im Fahrzeuginneren und muss so befestigt werden, dass er auch gefüllt ausreichend stramm steht und auch heftigste Bremsungen „standhaft“ übersteht. Die Befüllung erfolgt über einen Außenschluss. Auch hier gibt es einen Innenrahmen und die Abdichtung mit Butyl. Die Revisionsöffnung sollte zwecks jährlicher Reinigung halbwegs gut zu erreichen sein. Ebenso die Sensoren der Wasserstandanzeige und Wasserpumpe(n). Eine Winterentleerung sollte vorhanden sein, ein Überlauf bei Überfüllung ebenso. 
Um das Kapitel „Wasser“ an dieser Stelle erst einmal abzuschließen noch ein paar weitere Gedanken: Frischwasserschläuche mit Rückschlagventilen ausstatten. Abwasserleitungen möglichst nah am Einlauf mit Geruchsstoppern versehen.

 

Die Rückschlagventile erweisen sich als nicht gebrauchsfähig, da - zumindest meine gekauften - dem Wasserdruck nicht standhalten konnten. Wurde der Hahn nicht komplett aufgedreht, sorgte der Druck/Stau in der Leitung für tropfenden oder gar spritzenden Wasserverlust aus dem Ventilgehäuse. Also eine vollkommene Fehlinvestition. Also vorab nach entsprechenden Ventilen schauen.

Wie kommt nun das Wasser in den Topf? Es gibt z. B. eine Druckwasseranlage, die permanent einen Wasserdruck bereit stellt. Alle Verbraucher sind über eine Leitung mit der Pumpe verbunden. Wird nun ein Wasserhahn geöffnet sinkt der Druck in der Leitung und die Pumpe springt an und liefert Wasser. Hört sich gut an.
Die Pumpe springt aber auch an, sollte ein Wasserhahn inkontinent werden, einfach der Schlauch am Wasserhahn abrutschen oder eine andere Undichtigkeit auftreten. Auch dann: Wasser marsch, automatisch. Auch wenn niemand gerade im Mobil ist. Egal wo es undicht ist. Hört sich nicht mehr so gut an, oder?


Das Risiko möchte ich nicht eingehen, so gibt es bei uns Tauchpumpen für Küche, Bad und Toilettenspülung und ggf. Heckdusche. Das ist technisch sicher nicht envogue, hat aber auch den Charme, dass bei Ausfall einer Pumpe diese umgehend gewechselt/ausgetauscht werden kann.   
Unser bevorzugter Platz für den Frischwassertank ist überhalb des Radkastens. Dass hat mit der restlichen Aufteilung der Bettkästen zu tun. Vor und hinter die Radkästen ist eine Platzierung imo nicht wirklich sinnvoll, Bodendurchführung für einen Ablauf sind dort z. B. nicht möglich. Fertigtanks haben zudem nicht die passende Größe. Für den Platz auf dem Radkasten habe ich einen Abwassertank gefunden, der ursprünglich für den Unterflureinbau an einem VW-T4 gedacht ist. Er ist ein wenig zerklüftet, passt aber von den Außenmaßen genau. Es bieten sich außerdem ausreichend stabile Möglichkeiten der Fixierung. Dazu tragen auch div. Bohrungen rund um den Radkasten und im mittleren Karosserieteil bei. Leider hat dieser Tank im späteren Gebrauch für viel Ärger geseorgt und musste ausgetauscht werden.

Vor der Montage sollten alle Einbauten in die Tanks vollzogen sein. So die Zuflüsse, die Abläufe, die Tankfüllstandssensoren. Ist der Tank erst einmal „unter Tage“ macht das Werkeln dort kein Vergnügen mehr.
Bei der Verlegung von Schläuchen und Leitungen durch die Bodenplatte nach draußen haben sich „Borddurchführungen“ aus dem Yachtbau hervorgetan. Sollte es einmal klemmen (wie bei der Durchführung des Abwasserschlauchs) habe ich die Durchführung noch etwas aufgebohrt. Nun passt der Schlauch durch, scheuert nicht am Metall und kann sauber abgedichtet werden.

Leider hat die Blechkarosse neben der innen liegenden Verstrebung eine dumme Sicke in der Außenhaut, die mich bei div. Bauplanungen schon genervt hat. So auch hier beim Einbau des Wassereinfüllstutzens. Von außen die Sicke, von innen der strategisch wichtige Rahmen in Hüfthöhe, der Stutzen muss also unterhalb des Rahmens und oberhalb der Sicke bleiben, was in unserem Fall die Leitungsführung etwas erschwert. Das im Handel käuflich zu erwerbende Roh-/Schlauchzeugs ist nicht flexibel genug für die nötigen Biegeradien Der von mir erworbene Schlauch lässt sich quasi gar nicht biegen. Wenn man ihn erwärmt trennt sich der Kunststoff von der eingearbeiteten Spirale. Das Ding ist eigentlich untauglich oder nur als Fallrohr zu gebrauchen.

Er passte genau über das Rad... hat aber Ärger gemacht

Um an den Einbauplatz des Wassertanks zu kommen muss zunächst einmal Bettunterbau dort verschwinden. Das geht - vergleichsweise - schnell und ohne dass etwas zerstört werden muss. Lediglich viel Schraubarbeit.
st der Alttank dann raus, an der neue angepasst werden. Nein, nicht der Tank, sondern der Aufstellort. Der Neue ist etwas tiefer/breiter (je nach Blickrichtung) dafür nicht mehr so lang. Damit er auf die gleiche Stellfläche passt müssen die Falze des Radkastens verschwinden, damit kann der Tank weiter in Richtung Aussenwand wandern. Es sind nur ein paar Zentimeter, die sind wichtig.

Da kommt der neue drauf...

Man kann erkennen, dass der Tank exakt auf alte Auflage passt. Auch die Verzurrbänder können wieder benutzt werden. Die jetzt noch offene Seite des Tanks wird gleich vom Bettkasten eingefasst und gehalten.
Noch schnell die Kabel der Pumpen und des Wasserstandsmelders sortieren...


Und schon sieht es aus, als sei nie etwas anderes da gewesen.


Der Test sagt später: das Einfüllen geht jetzt flüssig von der Hand und die Restentleerung funzt auch nahezu restlos.Beim nächsten Mal mache ich es direkt so.



4 Pumpen, 4 Schläuche, 4 Stromzuleitungen, jetzt noch sortieren....

Im Tank sieht es so aus



Ein Grauwassertank kann fertig erworben werden. Er passt zwischen zwei Verstrebungen im Unterboden. Die Halterung dafür wird aus Metallwinkeln und Gewindestangen selbst erstellt.
Der Abfluss geschieht mittels eines 4cm Rohres mit einem elektr. Ventil am Ende. Für die Rohrhalterungen muss der Boden nicht wieder mit Gewindestangen perforiert werden. Im Sanitärbereich gibt es aufschraubbare Halterungen. Kleben am Tank ist mit dem Klassiker SIKA nicht möglich, beide Artikel vertragen sich nicht. Ich habe haltbare Erfahrungen mit den Klebestangen der Heißklebepistolen gemacht.



Im Inneren setzt sich die Wasserversorgung fort. Versorgt werden nun
- die Spüle
- das Waschbecken (Bad)
- die Toilette
- die Heckdusche
Wie schon beschrieben habe ich für jeden Verbraucher eine eigene Pumpe vorgesehen und installiert. Das ist (relativ) schnell gemacht. Die Verkabelung ist auch kein Problem. Der jeweilige Hahn ist der Schalter, der die Pumpe in Betrieb setzt.

Wasserstände werden von VOTRONIC Wasserstandsmeldern erfasst. Der Einbau der Melder wird im Kapitel "Elektrik" beschrieben.

Die Verrohrung des Ablaufs mir Elektroabsperrhahn



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